Auf geht's zur ersten Reise 2020, nach Island.
Dialog - Að fara til Íslands
- Letzter Teil: Der Westen 25.08.2020
- Teil 8: Snæfellsnes 23.08.2020
- Rauchende Fumarole 20.08.2020
- Teil 7: Kjalvegur 20.08.2020
- Teil 6: Die Westfjorde 17.08.2020
- Teil 5: Der Nordwesten 16.08.2020
- Das Rauschen am Dettifoss 15.08.2020
- Teil 4: Der Nordosten 15.08.2020
- 10 Sekunden Svartifoss 12.08.2020
- Teil 3: Der Südosten 12.08.2020
- Über die Öxi Pass Road 11.08.2020
- Teil 2: Der (nasse) Südwesten 10.08.2020
- Teil 1: Reykjavík 09.08.2020
- Að fara til Íslands 06.08.2020
Letzter Teil: Der Westen ↑
Die meisten Sehenswürdigkeiten Islands kann man kostenlos erkunden; gegen Ende der Reise habe ich allerdings noch zwei Touren gebucht, die ihr Geld wert sind: Eine Tour auf den Langjökull-Gletscher und eine durch einen Lavatunnel. Beide starten bei Húsafell. Mein Rückweg führt mich über die Kaldidalur-Piste, die im Gegensatz zur F35 auch mit normalen PKW befahrbar ist. Den letzten Tag mit Auto bereise ich die Halbinsel Reykjanesskagi. Dort befindet sich die "Brücke zwischen den Kontinenten", die über den Spalt zwischen nordamerikanischer und eurasischer Kontinentalplatte führt. Abends besuche ich die "Blaue Lagune", die erfreulich leer ist.
Was ich gelernt habe: Eine Menge über Lavaströme (es gibt z.B. Lava, die aussieht wie Hundehaufen - den Fachbegriff habe ich mir natürlich nicht merken können 😉) und Gletscher (kleinere Erdbeben sind auf einem Gletscher nicht spürbar, das Eis federt das ab!), auf den jeweiligen beiden Touren.
Was ich nochmal machen würde: Den Straßenschildern für Sehenswürdigkeiten folgen; auch wenn diese nicht im Reiseführer auftauchen oder man von der Umgebung etwas spektakuläres erwartet. So entdeckt man kleine und große Überraschungen. Eine langsamere Art zu reisen, aber eine, bei der mehr Freude aufkommt.
Teil 8: Snæfellsnes ↑
Nachdem mir die Fimmvörðuháls-Wanderung und Landmannalaugar doch alleine logistisch zu aufwändig geworden ist, beschließe ich stattdessen die Halbinsel Snæfellsnes zu erkunden. Nach einem Zwischenstopp in Borgarnes verbringe ich einen sonnigen und entspannten Tag entlang der Küste. Abends komme ich im verschlafenen Stykkishólmur an. Am Hafen kaufe ich mir in dem einzigen, was offen hat, Fish & Chips und erlebe einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Was ich gelernt habe: Die Island-Szene des (empfehlenswerten!) Films "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" wurde in Stykkishólmur gedreht, weiß https://www.filmtourismus.de/das-erstaunliche-leben-des-walter-mitty/. Darum gibt's hier auch eine "Walter Mitty"-Bar. Leider ist die geschlossen.
Was ich nochmal machen würde: Dem Straßenschild "Berserkjahraun" folgen. Ich hielt das zuerst für einen Witz, aber da Google Maps mir sagte, dass diese Straße einige Kilometer später wieder mit der Hauptstraße zusammenführt, bin ich diesen Umweg gefahren; nur um dort ein von Kraterreihen durchsetztes Lavafeld zu finden.
Rauchende Fumarole ↑
Ein Blick herab in das Vulkangebiet - nicht zu sehen: Der Schwefelgeruch 🙃
Teil 7: Kjalvegur ↑
Auf dem Kjalvegur - der Straße 35 - durchquere ich von Norden nach Süden das Hochland von Island. Die Straße an sich ist schon ein Abenteuer - führt aber zu noch unglaublicherer Szenerie. In Kerlingarfjöll verbringe ich nach einer dreistündigen Wanderung zum Hochtemperaturgebiet Hveradalir die Nacht. Am nächsten Morgen geht's weiter holpernd und ratternd über die Steinwüste, bis ich schlussendlich am Gullfoss wieder die Zivilisation erreiche. Obligatorisch ist jetzt ein Besuch des Geysirs.
Was ich gelernt habe: Manche Schlammpfützen auf der Piste sind tiefer als man denkt. Also: Vorher Scheibenwischer an, dann sieht man auch was, wenn das Wasser bis über die Windschutzscheibe spritzt.
Was ich nochmal machen würde: Hveradalir besuchen. Dieses mal würde ich die lange Wanderung dorthin aussparen und dafür dann mehr davon erkunden können. Unter https://unterwegsblog.de/kerlingarfjoell-und-hveradalir/ gibt's schöne Eindrücke.
Teil 6: Die Westfjorde ↑
Dieser touristisch weniger besuchte Teil Islands ist der westlichste Landstreifen, "Vestfirðir" - die Westfjorde. Über eine Abstecher zum Infinity Hotpool Krossneslaug - am "Ende der Welt", wie der Reiseführer weiß - führt mich meine Reise weiter entlang unzähliger Fjorde und über tausende von Schlaglöchern bis nach Ísafjörður. Am zweiten Tag geht es von dort Richtung Süden, vorbei an tosenden Wasserfällen, durch grüne Täler, über rotbraune Gebirge, an einsamen Stränden entlang bis in einen kleinen Ort, der nur aus dem Hotel und einer Tankstelle besteht.
Was ich gelernt habe: Knapp hundert Kilometer Luftlinie können durch die Straßenführung entlang der Fjorde gerne mal zur dreifachen Strecke werden.
Was ich nochmal machen würde: In einen Hot Pot steigen. Tatsächlich habe ich das heute Abend (also zwei Tage später) gemacht, und dabei das Erlebnis gesteigert, indem ich kurz zuvor bei 11°C Außentemperatur ins etwa 8°C Meerwasser eingetaucht bin. Dann fühlen sich die 38°C nämlich richtig gut an! 🔥
Teil 5: Der Nordwesten ↑
Vorbei an Wasserfällen und entlang der nördlichen Küstenlinie führt mich meine Reise nach Akureyri, der zweitgrößten Stadt Islands. An einem strahlenden Morgen besichtige ich nach einem ausgiebigen Frühstück diese sympathische Stadt, in der das rote Licht aller Straßenampeln durch ein Herz ersetzt wurde. Danach geht's weiter dem guten Wetter nach immer nach Westen.
Was ich gelernt habe: Dass "Góða ferð!" übersetzt "Gute Reise" und nicht "Gutes Pferd" heißt. Nach den vielen Pferden, die ich unterwegs sehe, sitzt aber irgendwie letzteres im Hirn fest😉 Andere falsche Freunde sind "Braut" (heißt "Straße") und "Kind" (heißt "Schaf"). Anderseits gibt's so schöne Verwandte wie "Augnablik" (sagen die Kreditkarten-Geräte statt "Bitte warten") und "Blindhæð" (steht vor unübersichtlichen Kuppen auf Straßenschildern - das "æ" wird wie "ei" ausgesprochen!)
Was ich wieder machen würde: An der Nordküste entlang fahren, obwohl das ein Umweg ist. Die Landschaft entlohnt die zusätzlichen Kilometer und Stunden.
Das Rauschen am Dettifoss ↑
Teil 4: Der Nordosten ↑
Mit einem Abstecher nach Seyðisfjörður, einem kleinen Ort ganz im Osten von Island und Anlaufhafen einer Fährverbindung von Dänemark (!) fahre ich zuerst entlang der Nordostküste, und dann wieder auf der Ringstraße weiter bis nach Mývatn (übersetzt heißt das so viel wie "Mückenwasser"). Dort verbringe ich zwei Nächte, und habe so ausgiebig Zeit, diese vom Vulkanismus geprägte Gegend zu erkunden.
Was ich gelernt habe: Dass Stellen, an denen vulkanische Gase austreten, a) Fumarole heißen, sie b) bis zu einigen Hundert Grad heiß sein können man sie c) bereits aus einiger Entfernung gegen den Wind zu riechen vermag.
Was ich nochmal machen würde: Durch das Lavafeld Dimmuborgir bis auf den Hverfjall-Krater wandern, und zwar nicht nur, weil er den lustigen Fachbegriff "Tuffring" hat, sondern auch, weil man von dort (160 Meter weiter oben) eine wunderbare Aussicht über diese abwechslungsreiche Landschaft hat.
10 Sekunden Svartifoss ↑
Auf dem Rückweg meiner Wanderung am Skaftafell komme ich an diesem irren Wasserfall vorbei.
Teil 3: Der Südosten ↑
Meine neue "dem guten Wetter folgen"-Strategie geht auf, und ich verbringe zwei Tage bei strahlendem Sonnenschein rund um den Nationalpark "Vatnajökulsþjóðgarður". Entlang des Morsárjökull-Gletschers führt mich ein Wanderweg von knapp über Meereshöhe bis auf den 1126 Meter hohen Kristínartindar (Tindar heißt auf isländisch "Gipfel" - so macht der Name, der einen erstmal schmunzeln lässt, Sinn).
Was ich gelernt habe: Wie sich ein Gletscher anhört. Während der Wanderung höre ich etwas, was mich an ein Gewitter in der Ferne erinnert. Es ist allerdings das Krachen des Gletscher-Eises. Wenn man still dasitzt, kann man auch die weniger lauten Töne hören. Beeindruckend!
Was ich nochmal machen würde: Die Öxi Pass Road fahren. Diese kurvige und steile Schotterpiste bietet einiges an Abwechslung zur doch häufig schnurgeraden Ringstraße, der "Route #1".
Über die Öxi Pass Road ↑
Wie häufig, wenn es landeinwärts geht, hört auch hier der Asphalt auf.
Teil 2: Der (nasse) Südwesten ↑
Der Start meines Roadtrips wird begleitet von mehr oder weniger konstantem Regen. Ich nutze die trockeneren Stunden der Tage, werde aber trotzdem mehrmals bis auf die Knochen nass. Meine Tageswanderung entlang des Eyjafjallajökulls (ja, das war der Vulkan und nein, ich weiß immer noch nicht, wie man den richtig ausspricht) muss ich verschieben.
Was ich gelernt habe: Die Strategie kann nicht sein, im (oder gegen den) Uhrzeigersinn um die Insel zu reisen. Die Strategie muss vielmehr sein, dem guten Wetter zu folgen. Dazu hat sich https://www.vedur.is/ als von unschätzbarem Wert erwiesen.
Was ich nochmal machen würde: Den Fimmvörðuháls-Trail - nur eben in besserem Wetter. Ich spekuliere, dass sich irgendwann nächste oder übernächste Woche auch dort mal ein oder zwei Tage schönes Wetter zeigen. Dann fahre ich nochmals dort hin.
Teil 1: Reykjavík ↑
Nach etwa fünf Monaten im Home Office habe ich wirklich genug von daheim gesehen. Als ich dann lerne, dass die Einreisebeschränkungen in Island für Staatsbürger von vier Ländern inklusive Deutschland aufgehoben sind, muss ich los! Zwei Wochen später starte ich meine Reise mit zwei Tagen in Reykjavík, bevor es knapp drei Wochen lang rings um die Insel geht.
Was ich gelernt habe: Die Isländer lieben den Buchstaben "ð". Der kommt gefühlt überall vor, auch in Namen wie Guðrún, dem häufigsten Frauen-Vornamen (ein Blick auf Tinder bestätigt das😉). Gesprochen wird er wie das "th" in "this".
Was ich wieder machen würde: Mir nur kurz für die Stadt Zeit nehmen. Reykjavík ist eine sehenswerte, aber kleine Stadt, die man inklusive Museumsbesuchen in anderthalb Tagen gut erleben kann. Abends dann auf jeden Fall ein lokales Craft-Bier und einen Hotdog probieren!
Að fara til Íslands ↑
Auf geht's zur ersten Reise 2020 und einem neuen Abenteuer mit dem ehrenwerten Herrn Midori, der vorbildlich seine Maske trägt.