Ich stehe auf, frühstücke, und fahre die 3 Stunden Richtung Windhoek. Ich gebe das Auto zurück, werde zum Flughafen gefahren, und überlege: Was macht Namibia für mich aus? In den letzten 3 Wochen bin ich mehr als 4000 Kilometer durch dieses Land gefahren, welches an jeder Ecke eine andere Farbe hat, mit atemberaubenden Sonnenuntergängen und weiten Landschaften, skurrilen Lost Places und der nicht zu verschweigenden und spürbaren deutschen Kolonialgeschichte.
Das Land war einfacher zu bereisen als ich gedacht hatte - ich meine, 2 Tanks und 2 Reservereifen als Standardausstattung von Mietwagen sprachen bei der Buchung eine Geschichte für sich; gebraucht habe ich allerdings keines von beidem. Mit Englisch als offizieller Sprache und gutem Internet in den Ortschaften war es kein Problem, sich auch spontan zurechtzufinden. Das einzige, was ich durch meine Spontanität nicht machen konnte war ein Tagesausflug in die verlassene Diamentenmine in Elisabethbucht; dafür braucht es 5-6 Tage Vorlaufzeit.
Eine Freundin hatte mir am Anfang der Reise das Buch Hummeldumm empfohlen. Darin geht es um die Abenteuer einer Gruppenreise, die mit ihrem Guide Bahee und seinem klapprigen Bus Namibia erkunden. Ich habe das Buch in einer Bücherei in Swakopmund gefunden, und habe es einige Tage später angefangen zu lesen. Dabei habe ich immer genau das nacherlebt, wo ich gerade selbst war - meine Tour entspricht im Grunde dem "Standard", wie viele durch dieses Land reisen - und dabei herzhaft gelacht.