Die nächsten Wochen verbringe ich zwischen Fjorden, Felsen und dem Meer. Vor ein paar Jahren habe ich auf meiner Skandinavien- und Baltikumsreise schon mal einen ersten kurzen Eindruck von Norwegen bekommen; jetzt erkunde ich mehr davon.
Dialog - Fjord-Zåmm
- 15. und letzter Teil: Oslo 05.08.2022
- Teil 14: Flåmsbana 04.08.2022
- Zug nach Oslo 04.08.2022
- Haus am Meer 02.08.2022
- Teil 13: Stavanger 01.08.2022
- Teil 12: Preikestolen 01.08.2022
- Durch den längsten Autotunnel der Welt 30.07.2022
- Teil 11: Sognefjellet 30.07.2022
- Teil 10: Trondheim 29.07.2022
- Teil 9: Atlanterhavsvegen 28.07.2022
- Teil 8: Ålesund 27.07.2022
- Teil 7: Alnes 27.07.2022
- Teil 6: Trollstigen 26.07.2022
- Teil 5: Geirangerfjord 25.07.2022
- Teil 4: Jostedalsbreen 24.07.2022
- Teil 3: Hardangerfjord 23.07.2022
- Teil 2: Bergen 22.07.2022
- Teil 1: Anreise 21.07.2022
- Fjord-Zåmm 21.07.2022
15. und letzter Teil: Oslo ↑
Da wir die Innenstadt von Oslo vor ein paar Jahren bereits gesehen hatten, machen wir Ausflüge in die nähere Umgebung: Zur Skisprungschanze Holmenkollen, wo wir auch noch ein Stück wandern, und auf die Insel Hovedøya. Am Samstagnachmittag sind wir dann bei Christoph zum BBQ eingeladen und stoßen zusammen ("Zamm-zamm") an, wie es der Name dieser Reise gebietet🙃. Samstag Abend gehen wir in der Stadt aus, und Sonntag besichtige ich das Fram-Museum, in die Erkundung des Nord- und Südpols durch Roald Amundsen dokumentiert ist. Montag geht's dann per Zug nach Stockholm, wo ich meine Familie treffe.
Was ich gelernt habe: Viel über die Geschichte der Erforschung der Arktis und der Antarktis - und da das im Museum ausgestellte Schiff innen und außen begangen werden kann, auch einen kleinen Eindruck davon, wie es sich angefühlt haben muss, darauf zu reisen.
Was ich wieder machen würde: Wie ich auch letztes Mal schon gesagt habe: Christoph besuchen - immer eine Freude! Und diese entspannte Stadt genießen, in der sich bestimmt noch eine ganze Menge entdecken lässt, jetzt, wo ich die wichtigen Sehenswürdigkeiten in und um die Stadt herum gesehen habe.
Teil 14: Flåmsbana ↑
Von Stavanger aus geht es nach Bergen, wo ich den Mietwagen zurück bringe. Am nächsten Morgen fahren Frank und ich per Zug nach Oslo - inklusive einem Abstecher nach Flåm mit der gleichnamigen "Flåmsbana". Diese schraubt sich in Felsgallerien, Kehrtunneln und an Gebirgshängen entlang mehr als 850 Meter steil den Berg hinab und lässt dabei Blicke auf tosende Wasserfälle, schneebedeckte Berge und die Haarnadelkurven des parallel zur Strecke verlaufenden "Rallarvegen", der laut https://www.visitnorway.de/aktivitaten/freie-natur/radfahren/radtouren/rallarvegen/ beliebtesten Fahrradroute Norwegens, zu. Aber auch die restliche Strecke über die Hardangervidda-Hochebene ist landschaftlich beeindruckend.
Was ich gelernt habe: Die Strecke wird auch die "Zwanziger-Bahn" genannt, weiß das zur Bahn gehörende Museum: 20 Kilometer lang, 20 Tunnel, 20 Jahre Bauzeit, 20 Millionen Kronen Baukosten.
Was ich wieder machen würde: Im Intercity-Zug 1. Klasse ("Pluss") fahren - da gibt es neben mehr Platz auch kostenlosen Kaffee. Dazu am besten ein paar Smultringer (norwegische Donuts), das macht es gemütlich, auch wenn es draußen regnet.
Zug nach Oslo ↑
Entlang der Strecke von Bergen nach Oslo sehen wir vor allem: Regen.
Haus am Meer ↑
Auf dem Rückweg nach Bergen übernachte ich in einem gemütlichen Appartment am Meer. Nach einem ausgiebigen Regentag kommt Abends nochmals kurz die Sonne über dem Meer raus ☀️
Teil 13: Stavanger ↑
Nach dem Abstieg vom Preikestolen fahre ich nach Stavanger, was nur eine gute Stunde mit dem Auto entfernt ist. Nachdem ich mein Gepäck im Hotel losgeworden bin, erkunde ich nachmittags bei strahlendem Sonnenschein diesen Ort mit seinem lebendigem Flair, den bunten Häusern und der gemütlichen Altstadt. Abends treffe ich Frank, der ebenfalls gerade Norwegen bereist, zum Abendessen und Bier.
Was ich gelernt habe: Ich hätte auf dem Weg nach Stavanger durch den Ryfylketunnel, den mit fast 300 Meter unter der Meeresoberfläche derzeit tiefsten Unterseetunnel der Welt, fahren können. Ich entscheide mich für die längere Strecke über Oanes - so sehe ich mehr von der Landschaft; und genieße einmal mehr die Entschleunigung, die eine Fährüberfahrt inne hält.
Was ich wieder machen würde: Die kleineren Seitenstraßen nach interessantem Street Art absuchen. Stavanger hat nämlich nicht nur bunte Häuser, sondern auch eine bunte Kunstszene, erzählt das "Little Discoveries" Blog.
Teil 12: Preikestolen ↑
Nach einem weiteren Tag Fahrt bin ich am "Preikestolen BaseCamp" angekommen, wo ich übernachte. Nach einem Frühstück, das mit 06:45 sein "früh" redlich verdient hat, geht es an den Aufstieg zu dieser mehr als 600 Meter über dem Fjord liegendem Felsplattform. Das Gefühl dort ist unvergleichlich, und so bleibe ich gute zwei Stunden in der Sonne sitzen. Näher als einen halben Meter an den Abgrund traue ich mich nicht, auch nicht im Liegen!
Was ich gelernt habe: Es gibt am Preikestolen weder Warnschilder noch irgendeine Art der Sicherung - und man will auch keine installieren: "Olsen believes that putting up a fence would give a false sense of security, encouraging people to sit or try to balance on it", sagt https://tinyurl.com/2p9a78mx
Was ich wieder machen würde: Früh loslaufen, wenn nicht zu viel los sein soll: Auf dem Weg nach oben sind zwar schon einige Leute unterwegs, aber man steht sich nicht gegenseitig auf den Füßen. Trotzdem hat sich auch vor 09:00 bereits eine kleine Schlange für den besten Selfie-Platz an der Felskante gebildet. Als ich mich gegen 11 Uhr auf den Rückweg mache, ist die Plattform (aber vor allem der Wanderweg dahin) dann ziemlich voll.
Durch den längsten Autotunnel der Welt ↑
...den Lærdalstunnel. Voraussichtlich 2025 wird dieser Rekord als längster Straßentunnel der Welt an den ebenfalls norwegischen Boknafjordtunnel geben, der über 2 km länger sein wird.
Teil 11: Sognefjellet ↑
Nachdem ich mit Trondheim den nördlichsten Punkt meiner Reise erreicht habe, mache ich mich zurück auf den Weg nach Süden. Auf etwa halber Strecke mache ich einen scharfen Knick nach Westen und folge ab Lom dem Tal "Bøverdalen" in die Berglandschaft des Jotunheimen-Nationalparks. Auf dem Gebirgspass, dem "Dach Norwegens", mache ich Halt und bestaune die schnee- und eisbedeckten Gipfel der umliegenden Berge. Wieder abwärts geht es über den Tindevegen, einer abenteuerlichen Passstraße, deren Mautgebühr kurz hinter dem Scheitelpunkt mitten im Nirgendwo per Kreditkarte an einer automatisierten Schranke entrichtet wird.
Was ich gelernt habe: Auf der Fahrt nach Flåm, wo ich übernachte, komme ich durch den Lærdalstunnel, den mit knapp 25 Kilometern längsten Straßentunnel der Welt. Darin befinden sich drei blau beleuchtete große Hallen, die deren Durchquerung ziemlich imposant ist. Leider habe ich erst im Nachhinein gelernt, dass ich darin auch anhalten und ein Foto machen hätte dürfen.
Was ich wieder machen würde: Den Sognefjellet befahren, dann aber mit mehr Zeit, um dort auch wandern zu können - wie die Seite https://www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/sognefjellet weiß, gibt es dort eine ganze Menge Möglichkeiten.
Teil 10: Trondheim ↑
Die gestrige lange Autofahrt spüre ich - und so lasse ich es in Trondheim sehr gemütlich angehen. Nach einem späten Frühstück mache ich einen ausgedehnten Stadtspaziergang durch diese schöne Stadt. Ich überquere die "Gamle Bybroen", schaue von der Festung Kristiansen aufs Stadtgebiet, schlendere durch das Stadtviertel Bakklandet zu den Docks, nehme auf dem "Matfestival" was schnelles zum Essen auf die Hand, gehe am Nidaros-Dom vorbei und sitze später noch etwas am Flussufer der Nidelva in der Sonne.
Was ich gelernt habe: Gleich drei Feste finden während meines Aufenthalts statt: Das Mat-Festival, bei dem man allerlei verschiedenes lokales und internationales Essen probieren kann - das Bryggeri-Fest, welches verschiedene Craft-Biere und Bierspezialitäten von Microbrauereien zelebriert, und das St. Olavs-Fest der Kirche - entsprechend belebt ist es in der Innenstadt.
Was ich wieder machen würde: Dem Stadtwanderweg "Midtbyrunden" folgen. Auf ihm kann einmal die Stadt umrundet werden - "immer am Wasser entlang", wie die Wegbeschreibung verheißt. Auf ihm entdeckt man auch etwas weiter außenliegende Sehenswürdigkeiten wie etwa die knapp 180 Meter lange "Gangbrua" aus Holz.
Teil 9: Atlanterhavsvegen ↑
Ich nehme nicht den direkten Weg nach Trondheim, sondern fahre die Atlantikstraße entlang. Diese 36 Kilometer lange, kurvige und schmale Strecke führt über viele kleine Inseln immer entlang der Atlanktikküste. Besonderes Highlight ist natürlich die Storseisund-Brücke, ihr Wahrzeichen, die steil nach oben und gleichzeitig in einer Kurve über den Storseisund führt.
Was ich gelernt habe: Der Atlanterhavsvegen gilt als die schönste Autoreise der Welt, sagt https://www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/atlanterhavsvegen
Was ich wieder machen würde: Seitenstraßen statt der großen ausgebauten Schnellstraßen nehmen. Dort schafft man im Durchschnitt zwar nicht mehr als 50 km/h, aber dafür hat man alle Zeit der Welt, die Landschaft zu genießen.
Teil 8: Ålesund ↑
Nach einem regnerischen Nachmittag gehe ich spät abends die 440 Stufen auf den Hausberg von Ålesund, um das Panorama, welches sich mir nachmittags von der Insel aus geboten hatte, von der anderen Seite zu sehen. Am nächsten Morgen scheint die Sonne und lädt mich zum Stadtspaziergang ein, bevor ich Richtung Norden aufbreche.
Was ich gelernt habe: Mir was zu gönnen. Mit Blick auf die durchwachsene Wettervorhersage hatte ich mir ein extra helles und großes Hotelzimmer ausgesucht: Im Supermarkt noch ein paar Chocolate Chip Cookies mitgenommen, mir einen Kaffee gemacht und auf dem Sofa gemütlich sitzend dann das zweite Buch, das ich mitgenommen hatte, zu Ende gelesen.
Was ich wieder machen würde: Mir einen extra Tag Zeit in Ålesund nehmen, und dann abends in die "Molo Mikrobryggeri" gehen, einen Burger essen und eins oder mehrere ihrer leckeren Biere probieren - https://www.molobrew.no/
Teil 7: Alnes ↑
Von Ålesund aus mache ich mich auf den Weg zum "Alnes Fyr", einem Leuchtturm auf einer kleinen Insel, etwa 25 Minuten von der Stadt entfernt und per Auto durch "Insel-Hopping" über mehrere Brücken und Tunnels zu erreichen. Vom Parkplatz aus laufe ich zuerst durch den kleinen Ort bis zum Leuchtturm, dann weiter den Strand entlang. Später wandere ich noch auf den Hausberg von Alnes, von dessen Hochplateau aus ein toller Blick in die Gegend möglich ist.
Was ich gelernt habe: Einen Leuchtturm gibt es an dieser Stelle seit 170 Jahren, die heute vorhandene Konstruktion aus Holz ist von 1876. Leuchttürme haben für mich immer etwas von Fernweh - vom Aufbruch ins Unbekannte, wie das damals häufig war - von dem Gefühl, auf der Reise zu sein, aber trotzdem in sich zu ruhen.
Was ich wieder machen würde: In dieser dem Nordmeer exponierten Gegend wandern gehen - besonders, wenn ein bisschen die Sonne rauskommt. Um einen herum das Geräusch der Brandung und der Möven, die Meeresluft und die Muster, die Sonne und Wind auf dem Wasser hinterlassen - aber eben fester Boden mit Steinen und Gestrüpp unter den Füßen statt Sand, in dem man kaum vorankommt.
Teil 6: Trollstigen ↑
Auf dem Weg vom Geirangerfjord nach Ålesund mache ich einen Umweg, um die landschaftliche schöne Strecke über die "Troll-Leiter" zu fahren. Die Straße ist eine der "Nasjonale turistveger" - und ist bei guter Aussicht absolut beeindruckend, wie das Foto auf der Wikipedia-Seite zeigt. Leider macht das Wetter nicht so recht mit - und während es auf der Passhöhe und auf der Aussichtsplattform neblig, kalt und windig ist, regnet es auf der weiteren Fahrt ununterbrochen.
Was ich gelernt habe: Mehr als 300 Meter geht es von der überhängenden Aussichtsplattform aus runter ins Tal. Die ersten 180 Meter davon fällt das Wasser links von einem geradeaus herunter in die Schlucht. Ein Blick durch das Gitter auf dem Boden lässt auch Leute ohne große Höhenangst ein respektvolles Gefühl in den Knochen bekommen.
Was ich wieder machen würde: Im kleinen, warmen und gemütlichen "Stolt mat Kafé og Butikk" in Sjøholt Rast machen, einen ihrer leckeren Kuchen essen und einen Kaffee trinken. Genau das richtige nach stundenlangem Fahren in strömenden Regen.
Teil 5: Geirangerfjord ↑
Von meiner Unterkunft fahre ich morgens nach Hellesylt, von wo aus eine Fähre den gesamten Geirangerfjord bis zum gleichnamigen Ort fährt. Vom Schiff aus bekommt man eine beeindruckende Vorstellung davon, welche Dimensionen die Landschaft hier hat. In Geiranger finde ich eine Wanderroute zum auf 550 Metern Höhe gelegenen Storsæterfossen, wo ich gut ausgepowert oben ankomme. Der Blick auf den Fjord hinunter ist nochmals beeindruckend.
Was ich gelernt habe: Der Geirangerfjord und der Nærøyfjord bilden gemeinsam das UNESCO-Weltnaturerbe "Westnorwegische Fjorde" - das einzige Naturgebiet dieser Art in Norwegen. Von den 200 Fjorden an der Westküste Norwegens sind diese beiden Fjorde am wenigsten von menschlichen Eingriffen geprägt.
Was ich wieder machen würde: Am Aussichtspunkt Ljøen in der Abendsonne sitzen und den Ausblick in den Fjord hinein genießen.
Teil 4: Jostedalsbreen ↑
Auf dem Weg nach Norden mache ich unterwegs am Jostedalsbreen-Gletscher halt. Der Zugang an der ersten Stelle ist aus Sicherheitsgründen gesperrt, auf der anderen Bergseite kann man bis zum Gletschersee laufen. Für einige Fotos reicht es, danach fängt es wieder an zu regnen, und hört, bis ich abends die Unterkunft erreiche, nicht wieder auf.
Was ich gelernt habe: Dass man die Autofähren und die Maut hier nicht extra bezahlt, sondern das automatisch passiert. Für in Norwegen zugelassene Fahrzeuge wird dabei einfach das Kennzeichen gescannt und eine Rechnung verschickt - für Mietwagen wird das dann einfach mit der Kaution verrechnet. Daher kommt es gelegentlich vor, dass Fährpersonal Fotos von Fahrzeugen (bzw. eben deren Kennzeichen) macht.
Was ich wieder machen würde: Auf der Overvoll Farm übernachten. Dieses Anfang des 20ten Jahrhunderts erbaute Haus ist heute ein gemütliches Bed & Breakfast. Etwas außerhalb des Orts Stranda gelegen, ist es ein guter Ausgangspunkt für Unternehmungen rund um den Geirangerfjord.
Teil 3: Hardangerfjord ↑
Nachdem ich das Auto abgeholt habe, fahre ich von Bergen aus Richtung Westen. Über Norheimsund und Ålvik geht es bis zum Ende des Hardangerfjords nach Eidfjord. Dort mache ich erstmal Pause in einem kleinen Kaffee, gönne mir einen Kuchen und schaue im Reiseführer und im Internet, was der Ort so zu bieten hat. Der Vøringsfoss soll sehenswert sein - allerdings fällt die Sicht auf der Bergstraße dorthin immer weiter, bis ich durch den Nebel gerade so noch die nächsten paar Meter erkennen kann - also drehe ich um. Gemütlich schlängelt sich die Straße weiter bis zur Übernachtung am Fjord entlang - ein erster Eindruck der wilden Natur hier.
Was ich gelernt habe: Hier gibt es nicht nur unzählige Straßentunnel, sondern auch welche, in denen sich Kreisverkehre befinden, und welche, die sich in einer 360° Kurve steil den Berg heraufschlängeln. So oft wie hier Tunnel aneinandergereiht sind, kaum zu glauben, dass nicht Norwegen, sondern Italien die meisten Straßentunnel Europas hat. Dafür gibt es hier neben 900 weiteren auch den längsten Straßentunnel der Welt, weiß Wikipedia
Was ich wieder machen würde: Dem Wetter nachfahren. Meine Route plane ich immer abends von der Unterkunft aus mit Hilfe von Google Maps und YR.no - der detaillierten, werbefreien und mobil nutzbaren Wetterseite des Norwegischen Meteorologischen Instituts.
Teil 2: Bergen ↑
Kurz vor 13:00 steige ich vom Schiff, und laufe bei immer noch tiefblauen Himmel zum Hotel. Nach dem Check-In geht's aber auch schon wieder raus. Direkt um die Ecke ist die Talstation der Bergbahn, die auf den Fløyen führt. Von dort aus habe ich eine überragende Aussicht auf die Stadt, die sie umgebenden Berge und das Meer - und bleibe erstmal, diese genießend, eine Weile in der Sonne sitzen. Später geht es noch auf Erkundungstour durch die Stadt; durch Bryggen, vorbei am Fischmarkt, durch Stadtviertel, die mich ein bisschen an San Francisco erinnern, bis zum Nordnes-Park und zurück zum Zentrum.
Was ich gelernt habe: Die Chance, hier gutes Wetter zu haben, war relativ gering: Bergen gilt als "regenreichste Großstadt Europas", weiß Wikipedia - noch vor London, sagt https://www.worldweatheronline.com/blog/2016/07/12/bergen-raining-all-year-round/
Was ich wieder machen würde: Das Mietauto erst einen Tag später abholen. In Bergen kann nirgendwo kostenloses geparkt werden - aber dafür ist alles im Innenstadtbereich gut zu erlaufen.
Teil 1: Anreise ↑
Der Weg ist Teil des Ziels: Statt mit dem Flieger reise ich per Schiff nach Norwegen. Nach einer Übernachtung in Flensburg besteige ich in Hirtshals, ganz im Norden Dänemarks, die MS Stavangerfjord. Nach einem Dreigängemenü lasse ich mich von den Wellen der Nordsee sanft in den Schlaf schaukeln. Am nächsten Morgen macht das Schiff kurz in Stavanger Halt, ehe es durch die unzähligen kleinen und großen Inseln entlang der norwegischen Küstenlinie weiter nach Norden geht. Das beste ist das Wetter: Als ich das erste mal rausschaue, blickt mir blauer Himmel und strahlender Sonnenschein entgegen.
Was ich gelernt habe: Nach Schweden hat Norwegen die meisten Inseln der Welt - fast eine Viertelmillion, sagt https://www.worldatlas.com/articles/which-countries-have-the-most-islands.html. Die meisten sind allerdings nicht bewohnt.
Was ich wieder machen würde: Diese Art von "slow travel" nutzen. Wie der Begriff sagt, es ist langsamer als das Flugzeug, aber dafür erlebt man auch mehr.
Fjord-Zåmm ↑
Die nächsten Wochen verbringe ich zwischen Fjorden, Felsen und dem Meer. Vor ein paar Jahren habe ich auf meiner Skandinavien- und Baltikumsreise schon mal einen ersten kurzen Eindruck von Norwegen bekommen; jetzt erkunde ich mehr davon. Los geht's erst mal mit dem Zug nach Flensburg, von wo aus ich morgen Hirtshals ganz im Norden von Dänemark erreiche, um von dort per Schiff nach Bergen zu kommen.
Mit dabei wie immer der ehrenwerte Herr Midori, mein Begleitmonster.