Dialog - Sudamérica

01.12.2018 - 02.01.2019 @ (16 Ansichten)

Erstmal geht's mit dem ICE nach Süden zum Thanksgiving, aber am Montag Abend startet der Flieger in Zürich mit Kurs auf Buenos Aires. Über vier Wochen Abenteuer stehen vor mir!

8. und letzter Teil: Santiago

Die letzte Station auf meiner Reise ist die chilenische Hauptstadt, Santiago. Dass ich am Flughafen kein Taxi brauche, sondern die richtige Buslinie weiß, und wie ich dafür ein Ticket kaufe, spart mir nicht nur etwa 25 Euro, sondern lässt mich auch realisieren, dass ich hier in Südamerika mittlerweile angekommen bin. Den ersten Tag erkunde ich auf eigene Faust die Innenstadt und den Cerro San Cristóbal, von dem aus man eine wahnsinnige Aussicht über diese riesige Stadt hat. Am zweiten Tag schließe ich mich nachmittags einer "Free Walking Tour" an und bekomme nochmals eine andere, sehr interessante Perspektive. Abends gehe ich dann gegen 23 Uhr auf die Straße und folge den Massen, die einen guten Aussichtspunkt auf das vom Fernsehturm aus gezündete Neujahrsfeuerwerk kennen. Um 00:00 Uhr stehe ich inmitten von tausenden von Leuten - Familien mit Kindern und Großeltern, Jugendliche, Junggebliebene und Urlauber, mit Konfettikanonen und "Schneespray" bewaffnet und glitzernden Hüten auf dem Kopf - und bestaune das Feuerwerk. Das neue Jahr starte ich mit einem Tagesausflug in die Natur - etwa 100 km von Santiago in die Anden hinein liegt der von Vier- und Fünftausendern umgebene türkisfarbene Yeso-Stausee.

Was ich gelernt habe: Viel über die jüngere Geschichte von Chile; geprägt vor allem durch die Zeit der Pinochet-Diktatur (1973 - 1990), deren blutigen Anfang und friedlichen Ende: Er ließ sich tatsächlich abwählen (ein spannender Film darüber ist No)! Die Guides von Tours4Tips machen einen tollen Job, einem diese Ära, und was sie auch heute noch für Auswirkungen hat, näherzubringen - Gracias!

Was ich wieder machen würde: In einem der unzähligen "Minimarkets" an der Straße entlang Empanadas kaufen. Meist "con carne" (mit Fleisch) oder "con queso" (mit Käse), für 1000 bis 1500 chilenische Pesos (etwa 1,50 €), sind diese gefüllten Teigtaschen das beste Streetfood, was es hier gibt!

Feliz Año Nuevo

Heute bin ich auf den Tag genau einen Monat unterwegs. Hammer, wie schnell die Zeit verflogen ist - und unglaublich, dass es morgen schon wieder vorbei ist. Ich bin grad so richtig "drin" und könnte einfach weitermachen: Mehr von Chile, Atacama, Bolivien, dann Peru - die Liste der Empfehlungen, die ich unterwegs aufgeschnappt habe, ist lang.

Das Bild entsteht am Cerro Santa Lucia, einem Park in Santiago. Hier genieße ich nach einem Tagesausflug an den Embalse el Yeso - danke für den Tipp Johanna Steffi - die Abendsonne und die friedliche Stimmung dort.

Teil 7: Punta Arenas

31.12.2018 @

Der südlichste Punkt meiner Reise, mehr als 13'500 km von zuhause entfernt, ist zugleich die südlichste Stadt Chiles (und, wenn man alles über 100'000 Einwohner als Großstadt zählt, die südlichste Großstadt der Welt): Punta Arenas. Letztes Jahr um die Zeit war ich übrigens in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens! Die Stadt selbst ist nicht wahnsinnig aufregend; ich nutze das gute Wetter am ersten Tag, um sie zu "erlaufen". Der zweite Tag ist patagonisch - also wechselhaft. Morgens laufe ich zum Schiffswrack der "Lord Lonsdale", einer englischen Fregatte vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Den verregneten Nachmittag verbringe ich mit Lesen.

Was ich gelernt habe: Von hier aus gibt es Tagesausflüge zur Antarktis! Per Flugzeug geht's von Punta Arenas nach Villa Las Estrellas auf King George Island - allerdings nicht bei jedem Wetter; und auch nicht so kurzfristig. Hier macht mir leider meine Urlaubsplanung nach dem Motto "Nicht so weit im Voraus" einen Strich durch die Rechnung; und so bleibt dieser Kontinent fürs nächste Mal. Dann aber vermutlich per Schiff, das ist verlässlicher.

Was ich wieder machen würde: Bei gutem Wetter abends zum Cerro de la Cruz laufen und dort, den Blick auf Feuerland gerichtet, die Stimmung zum Sonnenuntergang über der Magellanstraße mitnehmen.

Teil 6: Puerto Natales

Den 25.12. verbringe ich mit einem Spaziergang durch die Kleinstadt Puerto Natales, und mit Faulenzen. Das Wetter ist typisch für Patagonien - mal scheint die Sonne, dann ziehen Wolken vorbei, mal nieselt es, dann wieder nicht; aber immer weht der Westwind. Für den zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich mich einer Tour in den "Torres del Paine"-Nationalpark angeschlossen. Mit einem Kleinbus starten wir um 07:30 morgens. Entlang mehrerer Stops entdecken wir sämtliche Sehenswürdigkeiten - die Cuevas Milodon, das Paine-Massiv, den Glaciar Grey, den türkisfarbenen Lago Pehoé und die "Salto Grande"-Wasserfälle, das Guanaco-Lama und schlussendlich auch die namensgebenden Torres ("Türme"). Das alles bei strahlendem Sonnenschein - laut dem Tourguide eher unüblich! Der Abstrich für diese komplette Tour ist, dass man an den einzelnen Stationen nicht so viel Zeit hat; unter anderem reicht es nicht für die dreistündige Bootstour zum Gletscher oder die zweieinhalbstündige Wanderung zu den Füßen der Granittürme - das muss man sich beides aus der Ferne anschauen.

Was ich gelernt habe: Das Wort "Paine" kommt aus der Sprache der Mapuche und bedeutet "Blau". Auf Informationstafeln im Park steht, dass die Berge in manchem Licht blau aussehen. Unser Tourguide sagt allerdings, dass der Name des einstigen Mapuche-Häuptlings der Gegend "Paine" war; und er als Namensgeber fungierte.

Was ich wieder machen würde: Diesen Nationalpark besuchen - dann allerdings mit mehr Zeit, um einzelne Wanderungen entlang der wunderbaren Szenerie machen zu können. Wenn man sich beim ersten Besuch seine Eintrittskarte personalisieren lässt, bekommt man den Eintritt am zweiten und dritten Tag durch Vorlage des Reisepasses gratis.

Teil 4: Bariloche

Mitten in der "Schweiz Argentiniens" habe ich für fünf Tage meine Basis. Von hier aus unternehme ich Tagestouren in die Gegend: Nach Esquel im Süden (hier ist die Endstation von "La Trochita", dem alten Patagonien-Express - und hier endet das im vorigen Post erwähnte gleichnamige Buch von Paul Theroux), entlang der "Ruta de los Siete Lagos" nach San Martin de los Andes im Norden, und zu zwei Wanderungen rund um den Cerro Otto und Cerro Tronador. Immer wieder begegnet mir hier auch die Ruta Cuarenta, aber mit einem ganz anderen Gesicht als bei Salta! Vielleicht muss ich sie doch mal von Bolivien bis nach Feuerland komplett bereisen?

Was ich gelernt habe: Schotterpisten zu befahren. Abseits der gut ausgebauten Nationalstraßen sind kleinere Straßen in Argentinien häufig nicht asphaltiert. Wenn man gut den Steinen ausweicht, und auf den zusätzlichen Drift achtet, den man in Kurven bekommt, kann man trotzdem ganz gut vorankommen!

Was ich wieder machen würde: An kleinen Stränden entlang des "Circuito Chico" Halt machen und die friedliche Atmosphäre am Lago Nahuel Huapi genießen. Das nächste mal mit Badehose, um die Abkühlung dieses Gletschersees richtig zu genießen!

Auf der Fahrt durch die Nacht

Der Tren Patagónico wackelt und rumpelt durch die endlosen Weiten Patagonies.

Teil 3: Tren Patagónico

18 Stunden braucht der Zug nach Fahrplan für die 821 km von Viedma nach Bariloche – ein richtiges Abenteuer! 18 Stunden Geschaukel über Gleise aus den 1930er Jahren, endlose flache Ebenen, die sich vor dem Fenster ausbreiten und das „Tak-tak, Tak-tak“ der Räder. Mitsamt einem Gänsehaut-Moment, in dem der gesamte Speisewagen voller wildfremder Leute für mich „Feliz cumpleaños“ singt. Statt Kuchen und Sekt gab es argentinisches Fleisch, Bier und Gemütlichkeit zu meinem Geburtstag.

Was ich gelernt habe: Wie es sich in echt anfühlt, was Paul Theroux in seinem Buch "Der alte Patagonien-Express" beschreibt: Bahnreisen in Mittel- und Südamerika.

Was ich wieder machen würde: Zeit im Speisewagen verbringen. Dort kommt man mit Leuten von nah und fern zusammen, und hört die spannendsten Geschichten rund ums Leben und Reisen.

Teil 2: Salta

Die zweite Station auf meiner Reise liegt im Norden Argentiniens. Die Stadt ist Ausgangspunkt für meine Erkundungstouren in die Region. Die erste führt entlang der "Ruta del Vino" durch die Valles Calchaquíes nach Cafayate. Zurück geht's über die "Ruta Cuarenta" - 130 der 170 km Strecke davon sind Schotterpiste; und ich komme entsprechend spät nach Hause. Gelohnt hat es sich aber: Die RN40 von Norden bis Feuerland abzufahren war der Traum, der mich überhaupt erst auf das Ziel Südamerika gebracht hat. Der zweite Tagesausflug bringt mich in die Salinas Grandes, eine Salzwüste bei Jujuy. Um dort hinzukommen, überquert man eine Passhöhe von knapp 4200 m über Meereshöhe.

Was ich gelernt habe: In Argentinien Auto fahren ist ein bisschen wie in Italien; nämlich einfach alle durcheinander🙂 Nach einem halben Tag hat man's aber raus, und sich daran gewöhnt. Befremdlich bleiben die häufigen und meist fest installierten Polizei-Kontrollpunkte.

Was ich wieder machen würde: Ausflüge von Salta aus starten. Die Gegend gibt noch wesentlich mehr her als die zwei Tage, die ich jetzt da war. Dank der tollen Tipps von Anke habe ich aber die besten Touren mit reingequetscht 🤩

Teil 1: Buenos Aires

Von Zürich aus dem feuchtkalten Winter entflohen, lande ich am 04.12. gegen 10 Uhr morgens bei etwa 25° C in der Hauptstadt Argentiniens. Die Zeitdifferenz von etwa vier Stunden gibt keinen rechten Jetlag her, also starte ich gleich am ersten Tag mit der Erkundung. Buenos Aires ist städtisch-hektisch, aber mit viel Grün überall zwischendrin, und sehr er-lauf-bar! Ein Tagesausflug am Freitag bringt mich per Schiff nach Montevideo - dort entsteht auch das Bild mit dem Rio de la Plata ("Silberfluss") im Abendlicht. Heute geht es weiter Richtung Norden - Salta ist mein nächstes Ziel.

Was ich gelernt habe: Mich auf Spanisch durchzuschlagen. Ich hatte mal ein Jahr Spanischunterricht an der Schule, aber das ist schon mehr als 20 Jahre her - und entsprechend rudimentär ist mein Wortschatz 🙂

Was ich wieder machen würde: In Palermo wohnen... dieser Stadtteil ist nicht ganz so laut und bietet abends tolles Weggeh-Flair mit vielen Restaurants und Bars.

Sudamérica

01.12.2018 @

Dieses Foto muss sein, denn hiermit beginnt meine Reise. Erstmal geht's mit dem ICE nach Süden zum Thanksgiving, aber am Montag Abend startet der Flieger in Zürich mit Kurs auf Buenos Aires. Über vier Wochen Abenteuer stehen vor mir!

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