Diesmal bin ich mit Frank unterwegs, mit dem ich schon einige Reisen zusammen unternommen habe. Wir fliegen wir 3 Wochen ins Heart of Asia, den Inselstaat Taiwan, auch bekannt als Formosa ("die schöne"). Ein schweres Erdbeben Anfang April hatte uns kurz zögern lassen; die Zerstörung begrenzt sich aber auf den Umkreis von Hualien an der Ostküste, der Rest des Landes ist ohne Einschränkungen zu bereisen.
Dialog - Formosa
- Letzter Teil: Maokong 16.05.2024
- Teil 19: Wulai 15.05.2024
- Ruifang im Regen 14.05.2024
- Teil 18: Abends in Jiufen 13.05.2024
- Teil 17: Neiwan 13.05.2024
- Teil 16: Hsinchu 12.05.2024
- Slow travel 12.05.2024
- Teil 15: Sun Moon Lake 11.05.2024
- Teil 14: 921 Earthquake Museum 10.05.2024
- Teil 13: Changhua 09.05.2024
- Teil 12: Taichung 08.05.2024
- Teil 11: Alishan Forest Railway 07.05.2024
- Teil 10: Chiayi 06.05.2024
- Teil 9: Taiwan Sugar Museum 06.05.2024
- Teil 8: Liuqiu 05.05.2024
- Teil 7: Tainan 04.05.2024
- Teil 6: Kaohsiung 02.05.2024
- Dem schönen Wetter nach 01.05.2024
- Teil 5: Pingxi Line 30.04.2024
- Teil 4: Keelung 29.04.2024
- Teil 3: Ost-Taipeh 29.04.2024
- Teil 2: Tamsui 28.04.2024
- Teil 1: West-Taipeh 26.04.2024
- Baseball, Bier & Beben: Taiwan 25.04.2024
Letzter Teil: Maokong ↑
An unserem letzten Tag fahren wir mit der Metro bis zur Endhaltestelle, von wo aus die Maokong-Gondel den Berg hinaufführt. Die Gondel-Fahrt ist schon beeindruckend, über 4 Kilometer Strecke bringt man hinter sich, und schwebt dabei luftig hoch über die grüne Vegetation. Von der Bergstation aus führt ein Netz an Wanderwegen in alle Richtungen. Wir laufen eine einstündige Runde. Auf dem Rückweg statten wir dem Zoo einen Besuch ab, bevor es zum Abendessen in die Stadt und von dort aus zum Flughafen geht.
Das habe ich gelernt: Auch von hier aus hat man Blick - über Teeplantagen im Vordergrund - auf den Taipeh 101. Maokong war eins das größte Teeanbaugebiet Taiwans, entsprechend finden sich hier auch viele Teehäuser, die öfter als die Fußpfade das Ziel der Leute hier zu sein scheinen.
Das würde ich wieder tun: Taiwanesiche Waffeln mit süßem oder salzigem Belag als kleine Stärkung für zwischendurch essen. Kann man auch in Deutschland, finde ich hier heraus 🙂
Teil 19: Wulai ↑
Mittlerweile haben wir die Insel ein mal umrundet und sind wieder in Taipeh angekommen, wo wir für die letzten 2 Nächte unser Hotel haben. Von dort aus starten wir bei wieder strahlendem Sonnenschein einen Tagesausflug nach Wulai, einem kleinen Ort in einer landschaftlich atemberaubenden Gebirgsschlucht: Unser Ersatz für die Taroko-Schlucht, die wegen dem starken Erdbeben Anfang April und der andauernden Nachbeben immer noch zu viel Risiko zu besuchen ist.
Das habe ich gelernt: In der Metro auf dem Weg zurück lese ich, dass neben Essen, Trinken und Rauchen auch das Kauen von Betelnüssen verboten ist. Beim Nachlesen finde ich heraus, dass Betelnüsse nach Koffein, Alkohol und Nikotin zu den weit verbreitetsten Rauschmitteln der Welt gehören. Beim Kauen entsteht eine rötliche dickliche Flüssigkeit, weiß dieser Artikel; vermutlich der Grund des Verbots.
Das würde ich wieder tun: Auf der schattigen Terrasse des kleinen Helen Coffee in der Nähe der Lansheng Bridge einen eiskalten Kaffee genießen und den Blick über die Landschaft schweifen lassen.
Ruifang im Regen ↑
Während einer Umsteige-Pause laufe ich im kleinen Städtchen Ruifang herum. Im Regen kommen die Farben des Straßenlebens einfach nochmals intensiver heraus, und dank der Überdachungen vor den Häusern bleibe ich dabei einigermaßen trocken ☔
Teil 18: Abends in Jiufen ↑
Am späten Nachmittag kommen wir in Jiufen an, laut Lonely Planet einem der Highlights Taiwans - was wir bestätigen können: Dieser kleine, in verschiedenen Ebenen am Berg gelegene Ort hat sich mit seinen engen, verwinkelten Gassen zu einem wahren Touristenmagnet entwickelt. Am frühen Abend, wenn überall die roten Lampignons angehen, entwickelt der Ort ein besonderes Flair. Der Ausblick aufs Meer ist toll, leider gibt's wegen der Bewölkung keinen schönen Sonnenuntergang dazu.
Das habe ich gelernt: Wieder einmal: Wo überall auf der Welt die Nett hier-Aufkleber zu sehen sind. Ich habe sie schon auf vielen meiner Reisen entdeckt, unter anderem auf der Brooklyn Bridge in New York, am Kap der guten Hoffnung in Südafrika, in der Ha Long Bucht in Vietnam. Am Ende der hiesigen Jishan Street klebt natürlich auch einer - einfach genial 💪
Das würde ich wieder tun: Bei besserem Wetter hierherkommen! Die Vorhersage, aber auch die Planung für die nächsten Tage lässt das leider während dieser Reise nicht noch einmal zu, aber dieser Ort und die Gegend, in die er eingebettet ist, verspricht viele Wow-Momente.
Teil 17: Neiwan ↑
Von Hsinchu aus machen wir wieder einen kleinen Abstecher in die Berge - diesmal nach Neiwan. Dieser kleine Ort liegt am Ende einer Zugstrecke und ist so beliebt, dass es hier am Wochenende Direktverbindungen von Taipeh aus gibt. Als wir morgens um 10:30 hier ankommen, ist der Ort und dessen Old Street allerdings noch ziemlich leer (wie das an vollen Tagen aussehen kann, zeigt dieser Blog in schönen Fotos). Nach einer Stunde fahren wir weiter nach Jiufen, unserem Tagesziel.
Das habe ich gelernt: Wie oft man hier nur mit Bargeld bezahlen kann. Lange hat's gedauert, aber mittlerweile kann man in Deutschland auch ziemlich lange ohne Cash zurecht - hier heißt es häufig: Nein, mit Karte könnt ihr nicht zahlen - nicht nur im ländlichen, sondern auch in größeren Städten. Immerhin gibt's in jedem 7-Eleven einen Geldautomaten; und die sind nie weiter als ein paar Hundert Meter entfernt.
Das würde ich wieder tun: Im wunderbar gemütlichen Migration Café haltmachen. Wir haben ganz knapp nicht genügend Cash für die beiden Kaffees, die wir bestellen. Die Besitzerin meint: "Das passt schon", und gibt uns unsere Heißgetränke trotzdem. Dankeschön! 🌞
Teil 16: Hsinchu ↑
Am späten Nachmittag kommen wir in Hsinchu an. Nachdem wir eingecheckt haben, laufen wir eine Runde durch die überschaubare Innenstadt. Am East Gate scheint der perfekte Ort für den Beginn einer Tik Tok-Karriere zu sein, denn im kleinen dazugehörigen Park tanzen verschiedene Gruppen Jugendlicher vor ihren Handys einstudierte Choreographien, während Musik aus ihren Boomboxen dröhnt. Wir finden ein Ramen-Restaurant und überlegen beim Essen, wie und wo wir die nächsten Tage verbringen wollen.
Das habe ich gelernt: Unser Zug nach Hsinchu ist trotz eines Sonntagnachmittags so voll, dass Leute stehen müssen; der Express, den wir eigentlich nehmen wollten, ist sogar ausgebucht. Am Schalter erklärt man uns: Der Muttertag ist in Taiwan eine große Sache, an dem viele Menschen ihre Mütter besuchen fahren.
Das würde ich wieder tun: Abends durch den traditionellen Hsinchu Dongmen Market streifen, und dort bei Drunk David auf ein Bier, einen Cocktail (oder zwei) vorbeischauen 🍺
Slow travel ↑
Heute ist der Weg das Ziel: Mit dem Bus geht es vom See nach Shuili, von dort weiter mit einem weiteren Bus bis nach Zhuoshui, und von dort dann über Changhua mit mehreren Lokalzügen bis nach Hsinchu. Unterwegs haben wir immer mal wieder Aufenthalt. In Shuili entdecke ich diese Schilder - interessantes System, das nicht nach Alter, sondern nach Größe zu berechnen 🙂
Teil 15: Sun Moon Lake ↑
Von Taichung aus nehmen wir einen Bus in das Naherholungsgebiet am Sun Moon Lake. Mit einer Fähre setzen wir nach Ita Thao über. Nachdem wir das Gepäck im Hotel verstaut haben, laufen wir zur Cable Car Station. Die Seilbahn führt zuerst den Berg hinauf, und schwebt dann frei hunderte von Metern über ein tiefes Tal. Am Ende schließt sich das Formosan Aboriginal Culture Village an, halb Freilichtmuseum, halb Vergnügungspark.
Das habe ich gelernt: Wie die indigenen Völker Taiwans lebten: vor allem in den bergigen Regionen der Insel. Viele Stämme bauten ihre Häuser aus Schieferplatten, die im Museum rekonstruiert wurden und allesamt begehbar sind.
Das würde ich wieder tun: Abends am Ita Thao Pier sitzen und dem Sonnenuntergang zuschauen. Nachdem die letzten Tagesausflügler per Schiff den Ort verlassen haben, um von der gegenüberliegenden Seeseite wieder mit dem Bus nach Hause zu fahren, wird es gemütlicher.
Teil 14: 921 Earthquake Museum ↑
Nach einem ausgiebigen Frühstück laufen wir zur Bushaltestelle, von wo aus wir den Bus in den Vorort Guangfu nehmen. An der Endhaltestelle liegt das taiwanesiche Erdbeben-Museum. Auf dem Gelände kann man die am 21. September 1999 durch ein Erdbeben der Stärke 7 eingestürzte Grundschule des Orts besichtigen. Der Eingangsbereich steht noch mehr recht als schlecht, die daran anschließenden Klassenzimmer sind aber komplett in sich zusammengeklappt. Hinter der Schule kann man eindrucksvoll an der Rennbahn die mehrere Meter hohe entstandene Verwerfung des Geländes sehen.
Das habe ich gelernt: Das als "Jiji" oder "921" bezeichnete Erdbeben verursachte landesweit hohe Schäden, brachte Gebäude und Brücken zum Einsturz, zerstörte Staudämme, Straßen und Bahngleise; und kostete mehr als 2400 Menschen das Leben. Die schwersten Schäden ereigneten sich in den Landkreisen Taichung, Nantou, und Yunlin.
Das würde ich wieder tun: Den Nachmittag im Taichung Park verbringen. Nachdem wir nach 2 Stunden am frühen Nachmittag wieder aus dem Museum in die Stadt zurückkommen, schnappe ich mir mein Buch, etwas zu trinken, finde in der Grünanlage einen schattigen Platz und lese, während die geschäftige Stadt und ihre Menschen an mir vorbeiziehen.
Teil 13: Changhua ↑
Nur eine knappe halbe Stunde entfernt von Taichung liegt Changhua, eine kleinere Stadt. Durch ein Gewirr von kleinen Straßen laufen wir im Huayang Park den Berg hinauf, vorbei an einem taoistischen Tempel. Auf dem Weg folgen wir einem Schild mit der Aufschrift "Sky Walk", der uns zum Baguashan Skywalk bringt, dem mit knapp über 1km längsten seiner Art in Taiwan. Von dort aus hat man tolle Blicke über die Stadt; und man kommt direkt bei der Great Buddha Statue heraus, einer der beiden Sehenswürdigkeit der Stadt und unserem Ziel. Unterwegs bleiben wir kurz bei einem Baseball-Spiel stehen - hier sieht man den amerikanischen Einfluss!
Das habe ich gelernt: Die zweite Sehenswürdigkeit der Stadt ist ihr Rundlokschuppen (auf einem Schild als Fan-shaped railway garage mit einem Fächer verglichen 🙂). Dieser befindet sich im Betrieb; dennoch kann man dort gegen Unterschrift einigermaßen frei herumlaufen und einen Einblick in die Wartung der Lokomotiven bekommen.
Das würde ich wieder tun: Einen Besuch als Tagesausflug von Taichung oder als Unterwegshalt planen; die Stadt bietet außer den genannten Orten nicht wirklich viel.
Teil 12: Taichung ↑
Morgens fahren wir weiter nach Norden nach Taichung. Diese Stadt wird auch "Mini-Tapei" genannt, und hat daneben auch noch eins: Viel Grün! Vom Bahnhof aus laufen wir entlang dem Taiwan Connection 1908-Park auf der ehemaligen Bahntrasse, der uns sehr an die High Line in New York erinnert. Dann geht's vorbei am Taiwan Museum of Comics, durch den Calligraphy Greenway, durch die Grünanlagen am Natural Science Museum bis zum Zongzheng Park.
Das habe ich gelernt: Laut Wikipedia ist das hier die zweitgrößte Stadt Taiwans. Wer aufmerksam mitgelesen hat, findet genau diese Aussage hier auch über Kaoshiung. Ich erfinde das natürlich nicht, sondern habe das wiederum von der entsprechenden Wikipedia-Seite! Tatsächlich haben beide Städte in etwa gleich viele Einwohner, sodass sie sich wohl diesen Titel teilen dürfen 🙂
Das würde ich wieder tun: Abends gehen wir ins Tomotetsu, ein Okonomyiaki-Restaurant. Diese japanische Spezialität hatten wir 2019 in Hiroshima kennen- und lieben gelernt. Unser Abendessen hier kann mit dem Original mithalten; wiederholenswert sowohl hier als auch anderswo!
Teil 11: Alishan Forest Railway ↑
Heute fahren wir mit der Alishan Forest Railway von Chiaiy nach Fenqihu. Früher wurde hier Holz transportiert, heute dient sie dem Tourismus. Die Strecke führt aus der Ebene hinauf ins Gebirge und gibt uns einen Einblick in einen Teil Taiwans, den wir vorher immer nur aus der Ferne gesehen hatten. Mit dem Anstieg verändert sich auch die Vegetation, Palmen weichen Zedern - aber grün bleibt es die ganze Zeit. In Fenqihu steigen wir aus und erkunden den kleinen Ort, bevor es am frühen Nachmittag zurück geht.
Das habe ich gelernt: Früher machten die Holzzüge in Fenqihu halt, um Vorräte für ihre Lokomotiven aufzufüllen. Das Personal nutzte diese Pause für ein einfaches Mittagessen aus Fleisch, Gemüse und Reis - heute bekannt als Fenqihu Lunch Box. Wir probieren natürlich eine - schmeckt gut und sättigt! 😋
Das würde ich wieder tun: Taiwanesischen Kaffee trinken, ob heiß oder kalt. In Taiwan hat sich eine Kaffeekultur entwickelt, die ihresgleichen sucht, weiß dieser Artikel.
Teil 10: Chiayi ↑
Zurück am Bahnhof holen wir das Gepäck und steigen in einen Zug nach Chiayi. Wir durchqueren die große Jianan-Ebene in etwa einer Stunde; grüne Reisfelder, Fischfarmen, kanalisierte Flüsse und niedrige Gebäude ziehen am Fenster vorbei. Morgen wollen wir mit der Alishan-Waldbahn in die gleichnamigen Berge fahren, deren Strecke von 30 auf fast 2500 Meter Höhe führt. Bevor wir etwas essen gehen, erkunden wir zu Fuß die Stadt, in der 275'000 Menschen wohnen. Dabei entdecken wir das Hinoki Village mit seinen traditionellen japanischen Gebäuden. Vor dem Abendessen, als wir kurz im Hotel eine Pause machen, erleben wir kurz hintereinander zwei Erdbeben mit einer Stärke von 5,9. Obwohl wir das von Taipeh schon kannten, ist es trotzdem irre!
Das habe ich gelernt: Das taiwanesische Ampelmännchen heißt Xiǎolǜrén. Wenn die Fußgänger-Ampel grün ist, fängt es an zu laufen; gegen Ende der Grünphase immer schneller. In Chiayi habe ich das erste mal eine Variation davon gesehen, in dem die Figur weiblich ist.
Das würde ich wieder tun: Im Morikoohi eine der leckeren Eissorten in der Waffel essen - das im Bild ist mit Matcha-Sirup, Anko (süßer Paste auf Adzukibohnen), Mochi-Bällen und grünem Tee-Eis 🍧
Teil 9: Taiwan Sugar Museum ↑
Wir lassen das Gepäck in einem Schließfach am Bahnhof und fahren zur Qiaotou Sugar Refinery, einem Open-Air Museum im Norden der Stadt. In den 1950er und 60er-Jahren war Zucker einer der bedeutendsten Exporte Taiwans - diese Industrie ist heute stark rückläufig. Das Gelände der ehemaligen Fabrik kann auf eigene Faust erkundet werden. Dadurch, dass die Anlagen, nachdem sie eine Weile stillstanden und Rost und Staub angesetzt hatten, nicht wieder aufgearbeitet wurden, sondern genau so besichtigt werden können, hat man das Gefühl in einem Lost place herumzulaufen.
Das habe ich gelernt: Die Zucker-Industrie in Taiwan betrieben früher ein mehr als 3000 Kilometer langes Netz an Zucker-Bahnen. Diese wurden im Volksmund Wu-fen genannt ("50 Prozent", abgeleitet von ihren schmalen Gleisen) genannt und beförderten nicht nur Zuckerrohr, sondern boten auch Personenzüge an.
Das würde ich wieder tun: Solche alten Industrie-Anlagen anschauen. Mich fasziniert nicht nur der morbide Charme des Verfalls, sondern auch, wie komplex diese aufgebaut sind.
Teil 8: Liuqiu ↑
Morgens machen wir uns auf mit dem Expressbus nach Donggang, von wir aus wir eine Fähre auf die kleine Koralleninsel Liuqiu vor der Westküste Taiwans. Bei mehr als 34° C im Schatten laufen wir vom Fährhafen deren Nordküste entlang, vorbei am Vase Rock und einem kleinen Pfad durch die Felsen folgend zur Beauty Cave bis zum Ort Liuqiu in der Inselmitte. Ich glaube, ich habe (außerhalb der Sauna) noch nie so geschwitzt!
Das habe ich gelernt: Auf manchen Belegen hier steht eine dreistellige Jahreszahl, etwa "113-05-05". Tatsächlich gibt es hier einen zweiten gültigen Kalender, den Minguo-Kalender. Der basiert auf dem gregorianischen Kalender, basiert seine Jahreszahl aber auf 1912, dem Jahr der Gründung der Republik China.
Das würde ich wieder tun: Taiwanesischen Feuertopf essen. "Ein Besuch eines Hot Pot Restaurants ist Pflicht", sagt dieser Artikel, der erklärt, aus was das Gericht besteht, warum das hier so beliebt ist und wie man es am besten isst. Nachdem wir tagsüber von außen erhitzt wurden, holen wir das abends auch von innen nach 🙃
Teil 7: Tainan ↑
Wir bleiben in Kaohsiung, machen aber von dort aus einen Tagesausflug nach Tainan. Diese Stadt ist die ältesten Taiwans, und war von 1624 bis 1887 dessen Hauptstadt. Wir nehmen die High Speed Rail-Verbindung, die uns in 12 Minuten zur außerhalb der Stadt liegenden Station bringt. Von dort aus sind wir allerdings noch fast eine Stunde mit dem Lokalzug und dem Bus unterwegs, bis wir im historischen Anping-Distrikt ankommen. Dort bummeln wir vorbei am Old Fort, durch die verkehrsbefreite Old Street und durch das Gewusel der Yanping Street. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Zwischenhalt beim Chimei-Musem südlich der Stadt, welches architektonisch an das Schloss Versailles angelehnt ist.
Das habe ich gelernt: Die Metro-Karte ist, wie wir herausfinden, sowas wie ein Multipass für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Taiwan, und nicht nur in der U-Bahn von Kaohsiung gültig. Die Karte kann einfach an allen Automaten in Bahnstationen, aber auch in Supermärkten an der Kasse wieder aufgeladen werden.
Das würde ich wieder tun: "Shaved Ice" essen. Hier ist das unter Tshuah-ping bekannt, aber Varianten davon finden sich in vielen Regionen der Welt. Hergestellt wird es, indem von einem Eisblock feine Raspeln geschabt werden, weiß dieser Artikel. Ich probiere eine Variante mit Passionsfrucht und Aiyu-Gelee.
Teil 6: Kaohsiung ↑
Am Donnerstag erkunden wir Kaohsiung, die zweitgrößte Stadt Taiwans, bei strahlendem Sonnenschein. Wir starten am Lotus Pond mit seinen vielfältigen Tempeln im Norden der Stadt, bevor wir, zurück in der Innenstadt, noch den Hamasen Railway Cultural Park, Pier 2 und die Gegend rund um die Love River Bay entdecken. Am Donnerstag, der sich noch heißer anfühlt, laufen wir von der Endstation der Metro zum Sizihwan Beach, wo wir uns die frische Meeresbrise um die Nase wehen lassen. Den Nachmittag verbringen wir im Stadtteil Cijin, der auf einer Insel vor dem Hafen liegt.
Das habe ich gelernt: Auch hier gibt es eine Sehenswürdigkeit mit Atlas Obscura-Eintrag: Der Dome of Light, eine beeindruckende Installation aus 4500 Glas-Panelen mit 30 Metern Durchmesser an der Decke der U-Bahn-Station Formosa Boulevard. "Formosa" wiederum ist der Name für Taiwan, der ihr von portugiesischen Seefahrern verliehen wurde (nach "Ilha formosa", portugiesisch für "schöne Insel").
Das würde ich wieder tun: Im German Soul im Zuoying-Distrikt Essen gehen. Dieses kleine Lokal bietet alles von Sauerkraut und Spätzle über Weißwurst und Schnitzel bis hin zu Spagetti-Eis; und einer Vielzahl deutscher Biersorten. Der Inhaber, mit dem wir ins Gespräch kommen, ist ursprünglich aus Deutschland und lebt mittlerweile hier in Taiwan. Ein sehr sympathischer Laden mit gutem Essen!
Dem schönen Wetter nach ↑
Im Norden der Insel soll das Wetter für die nächsten Tage regnerisch bleiben. Wir steigen in den Zug und fahren die komplette Ostküste der Insel herunter, vorbei an Hualien, wo die starken Erdbeben Anfang April und die der letzten Tage ihr Epizentrum hatten, über Taitung bis nach Kaoshiung, was für die nächsten Tage unsere Homebase sein wird; und viel wichtiger, für wo gutes Wetter vorausgesagt ist 🌞
Teil 5: Pingxi Line ↑
Von Keelung aus fahren wir mit einem alten Dieseltriebzug die wackelige Pingxi Line, die dem Keelung-Fluss ins Landesinnere folgt, bis zu ihrer Endstation. Hier taucht man tief ins allgegenwärtige Grün ein. Die Temperatur, Feuchtigkeit und Vegetation lassen Dschungel-Feeling aufkommen. Von Jingtong laufen wir ein Stück die Bahnlinie zurück, bis wir die ersten Regentropfen spüren. Gerade noch rechtzeitig können wir am nächsten Bahnhof unterstehen, bevor ein tropischer Regenguss alles unter Wasser setzt. Auf der Rückfahrt machen wir Station in Shifen und laufen durch die überfüllte Hauptstraße bis hinunter zum Wasserfall.
Das habe ich gelernt: In der Shifen Old Street gibt es überall Geschäfte, die Himmelslaternen verkaufen. Sobald der Zug, der mitten durch diese enge Straße fährt, vorbei ist, springen Leute auf die Gleise und lassen die aus Papier gefertigten bunten Flugkörper von dort aus aufsteigen - nicht nur am chinesischen Laternenfest, sondern ganzjährig! Darauf schreiben sie ihre Wünsche, Hoffnungen und Träume - die Laternen sollen diese dann zu den Göttern bringen.
Das würde ich wieder tun: Street food probieren! Beim Wasserfall gibt es mehrere Grills, auf denen allerlei fremd, aber lecker aussehendes und riechendes Essen vor sich hin gart. Genau das richtige für zwischendurch - wohl wissend, dass die Rückfahrt sich auch noch über eine Stunde hinziehen wird.
Teil 4: Keelung ↑
Nach einer knappen Dreiviertelstunde Zugfahrt kommen wir in der Kleinstadt Keelung im Norden Taiwans ein. Am frühen Abend erkunden wir das Stadtzentrum, flanieren über den Night Market und laufen die vielen Stufen hinauf zur großen Buddha-Statue im Zhongzheng Park. Wieder in der Stadt, finden wir etwas zu Essen und beenden den Abend in einer gemütlichen Craft-Bier Kneipe.
Das habe ich gelernt: Die Stadt trägt den Beinamen "The Rainy Port", weil es hier so oft regnet. Mit 198 Tagen im Jahr liegt das sehr nah am norwegischen Bergen, wo es an 202 Tage im Jahr gießt - allerdings übertrifft die Niederschlagsmenge hier diejenige von Bergen um fast 1500 Millimeter jährlich.
Das würde ich wieder tun: In die kleinen Gassen im Stadtzentrum eintauchen. Hier finden sich allerlei Überraschungen (so auch unsere Kneipe) - und obwohl es auf dem Bild etwas spooky aussieht, fühlt sich das überhaupt nicht so an dort 🙂
Teil 3: Ost-Taipeh ↑
Am Sonntag machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein nach einem Frühstück auf in den Osten der Stadt. Der beste Blick auf den Taipeh 101 gibt es laut Reiseführer vom Xiangshan ("Elephant Mountain"). Die vielen Stufen den Berg hinauf werden nicht nur an einer Stelle durch atemberaubende Blicke entlohnt! Wir schauen uns aber auch die Stadt von oben an - in 37 Sekunden schießt uns der Fahrstuhl in das 89. Stockwerk. Nochmals 2 Stockwerke darüber befindet sich die Außenterasse, deren Ausblick auf knapp 400 Metern Höhe vom Pfeifen des Winds untermalt wird. Später am Nachmittag machen wir uns auf in Richtung Keelung.
Das habe ich gelernt: Der Schwingungstilger im Taipeh 101, der die durch Wind (oder Erdbeben) hervorgerufene Schwingung des Gebäudes im Griff hält, ist der größte der Welt und zugleich der einzige, den man sich frei zugänglich anschauen kann. Er hat einen eigenen Atlas Obscura-Eintrag und während wir ihn unbeweglich erlebten, kann man bei YouTube sehen, welche Leistung dieses 660 Tonnen schwere Konstrukt bei einem Erdbeben erbringt.
Das würde ich wieder tun: Am Xiangshan und den anderen der Four Beast Mountains wandern gehen.
Teil 2: Tamsui ↑
Den Sonntag starten wir etwas außerhalb an der Flussmündung des Tamsui. Wir fahren bis zum "Fisherman's Wharf" raus, ein Ort, dessen glanzreiche Tage vorrüber sind. Der etwa 1,5 Kilometer südlich gelegene Ort ist wesentlich lebendiger. Von dort aus gibt es eine Fähre auf die andere Seite des Flusses, nach Bali, dessen "Old Street" und sonnige Strandpromenade zum Verweilen einladen. Am späten Nachmittag fahren wir zurück in die Stadt und machen am entspannten Taipei Confucius Temple und nur eine Straßenecke weiter am dazu im Kontrast sehr geschäftigen Dalongdong Baoan Temple halt.
Das habe ich gelernt: Die Gegend rund um die Tempel und den Expo Park liegen in der Einflugschneise des Taipei Songshan Airport. Flugzeuge im Landeanflug sind hier nur noch etwas mehr als hundert Meter hoch - gerade bei großen Fliegern, die hier auch landen, imposant. Nur etwas weiter befindet sich die Aircraft Viewing Alley direkt am Ende der Landebahn. Weil es schon später ist, verschieben wir deren Besuch.
Das würde ich wieder tun: Abends im Taipei Expo Park sitzen und den Sonnenuntergang genießen. Hier treffen Jugendliche auf Familien, Touristen auf Locals; Getränke- und Essensstände sorgen für Verpflegung, und eine gechillte Atmosphäre verbreitet sich.
Teil 1: West-Taipeh ↑
Wir sind früh am Hotel, und haben noch einige Stunden, bis die Zimmer fertig sind. Leicht übermüdet machen wir die ersten Schritte durch das politische Taipeh, vorbei am Präsidentenpalast zur beeindruckenden Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle. Im Huashan Creative Park finden wir etwas zu essen, bevor wir endlich den Jetlag ausschlafen können. Am zweiten Tag erkunden wir die Dihua Street. Den regnerischen Nachmittag nutzen wir, um per Hop-on-Hop-off-Bus ein Gefühl für die Stadt zu bekommen.
Das habe ich gelernt: Wie sich ein Erdbeben mit Stärke 6,1 anfühlt. In der ersten Nacht um 02:21 Uhr morgens wache ich auf, als alles um mich herum zu wackeln beginnt. Das ganze geht nicht mal eine Minute - danach: Ruhe. Kein Alarm, keine Sirenen, nicht einmal Zimmertüren, die auf- und zuschlagen. Der Beweis, dass ich nicht geträumt habe: Der "Presidential Alert" auf dem iPhone-Homescreen. Knapp eine halbe Stunde später noch eins, nicht ganz so heftig. Bis ich wieder eingeschlafen bin, ist es halb vier.
Das würde ich wieder tun: In The 58 Bar, einer sympathischen und gemütlichen Bar am Rande des schrillen Ausgehviertels Ximending, Craft-Bier trinken. Dort lernen wir auch, dass Taiwan eine eigene Baseball-Liga, die CPBL, hat.
Baseball, Bier & Beben: Taiwan ↑
Seit September letzten Jahres habe keine nennenswerten Reisen mehr unternommen. Höchste Zeit das mal wieder anzugehen! Für die nächsten 3 Wochen bin ich mit Frank in Taiwan unterwegs 🌏. Unser Flug bringt uns von Frankfurt nach Taipeh, der Hauptstadt, wo wir die ersten Tage verbringen.