Nachdem ich ausgecheckt habe, fahre ich die Serpentinenstraße hinab nach Birkat Al Mouz und von dort aus weiter in die Stadt Sib in der Nähe von Maskat. Dort finde ich einen schattigen Platz unter Palmen; es weht ein leichter Wind vom Meer aus. Den Nachmittag verbringe ich damit, aufs Meer zu schauen und das Buch fertig zu lesen.
Dialog - Seite 3
Sultanat Oman Nachmittag am Strand


Sultanat Oman Dschabal al-Achdar-Wanderung





Nach dem Frühstück breche ich auf, kurz überlegend ob ich eine Jacke brauche, denn hier auf dem Hochplateau auf 2000 Metern sind es morgens angenehme 15°C. Die Sonne belehrt mich schnell eines besseren. Der Wanderweg W18 führt entlang der Dörfer mit ihren Terrassen, in denen Getreide, Obst und Gemüse angebaut wird. Diese werden von einem weitverzweigten Bewässerungssystem mit Wasser versorgt - teils führt der Wanderweg auf diesen Kanälen entlang. Nachmittags lasse ich faul meine müden Füße in den Pool hängen und lese.
Was ich gelernt habe: Diese Gegend rund um den auch als "Grüner Berg" bekannten Gipfel ist seit 2011 ein Naturschutzgebiet. Hier wächst eine nur in dieser Gegend vorkommende pinkfarbene Rose, die unter anderem für Rosenwasser, einem der Exportschlager Omans, benutzt wird.
Was ich wieder machen würde: Abends im Qaryah House die "Pasta Alfredo Pink" essen - in der "Spicy"-Variante.
Sultanat Oman Nizwa






Die Altstadt der Oasenstadt Nizwa rund um den Suq und das riesige Fort ist an vielen Stellen aufwändig restauriert worden. Bei einem Rundgang durch die vielen interessanten Winkel kann man sich wahrlich in einem Gefühl von 1001er Nacht verlieren. An manchen Ecken entdecke ich sogar ein No cars allowed-Schild, was in diesem autozentrischen Land eher Seltenheitswert hat. Nachmittags fahre ich weiter in Richtung der Berge um den Jabal Akhdar.
Was ich gelernt habe: Der Freitags-Markt, den ich am Tag zuvor besucht hatte, ist sehr viel spektakulärer und voller geschäftigem Gewusel, während an einem normalen Tag wie heute eine eher gemütliche Atmosphäre herrscht. "Das wohl größte Spektakel in Oman, bei dem Touristen hautnah dabei sein können", titelt sogar der Spiegel.
Was ich wieder machen würde: Die Stadt morgens erkunden, dann ist es hier noch angenehm kühl im Vergleich zur ab Mittag einsetzenden Hitze.
Sultanat Oman Wachturm

Auf der Rückfahrt von Al Hamra nach Nizwa - einer der vielen Wachtürme, die hier auf den Bergen stehen.
Sultanat Oman Bait Al Safah






Nur etwa 10 Kilometer weiter, im kleinen Ort Al Hamra, befindet sich das "Bait Al Safah"-Museum, untergebracht in einem 400 Jahre alten Lehm-Haus. Darin gelingt einem ein Einblick in die traditionelle omanische Kultur, gut erklärt durch die Guides. Am Ende der Besichtigung gibt es im "Hospitality Room" einen obligatorischen Kaffee mit Datteln. Einen detaillierten Einblick mit vielen Hintergründen findet sich im Blog von Nathalie.
Was ich gelernt habe: Bevor das Haus ein Museum wurde, war es noch bis 1996 bewohnt. Häuser wie diese wurden auch nicht auf einmal gebaut, sondern starteten meist mit einem Bereich rund um die Küche, und wurden dann später, wenn die Familie wuchs, erweitert. Deswegen sind sie oft verwinkelt und haben viele kleine Ecken und Nischen. Auch heute wird im ländlichen Oman noch so (an-)gebaut, weiß unser Guide.
Was ich wieder machen würde: Vom Al Hamra Viewpoint den Blick über die Stadt mit ihren vielen alten Lehm-Gebäuden schweifen lassen. Viele davon sind leider Ruinen; andere werden (wie das Museum vor einigen Jahren) restauriert, um sie zu erhalten.
Sultanat Oman Al Huta Höhle





Nachdem ich mir im lokalen "Hypermarket" eine neue Kamera gekauft habe, und diese voll aufgeladen ist, mache ich auf den Weg zur Al Huta Höhle. Sie ist vor etwa 2 Millionen Jahren entstanden, über 5 Kilometer lang und beherbergt verschiedene Tierarten; unter anderem blinde Höhlenfische, Fledermäuse und Schnecken. Als normaler Besucher kann man die ersten 500 Meter erlaufen. Eine der 4 Meter großen Steinformationen sieht aus wie der Kopf eines Löwen.
Was ich gelernt habe: Die Höhlen sind seit 2006 für Besucher geöffnet. In den ersten Jahren verband das Besucherzentrum und den Start der Laufstrecke in der Höhle eine etwa 1,5 Kilometer lange Bahnstrecke, auf der kleine Züge hin- und herpendelten. Diese einzige Eisenbahn Omans ist mittlerweile wieder stillgelegt - stattdessen wird man mit einem elektrischen Golf-Kart zum Höhleneingang gefahren🙂
Was ich wieder machen würde: Die Höhle besichtigen - aber als Form einer geführten (und vorher anzumeldenden) Tour, die weiter ins Innere vordringt.
Sultanat Oman Viehmarkt Nizwa
Ich starte ich den Tag noch vor dem Frühstück auf dem "Goat market" in Nizwa. Ein ganz besonderes Erlebnis, wie die Ziegen im Kreis vorbei an interessierten Käufern geführt werden, bis sie jemand ersteigert. Morgen schaue ich mir den Rest des großen Suqs an, nehme ich mir vor. Für heute stehen aber schon zwei Ausflüge an.
Sultanat Oman Sur






Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg durch den alten Suq von Sur. Seine langen, schattigen Gänge sind morgens noch fast menschenleer. Danach geht es zum Al Ayjah-Leuchtturm, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. In der Bucht liegen Dau-Schiffe zur Reparatur vor Anker. Der letzte Stop auf dem Stadtrungang bildet das Sunaysilah-Fort, was von der Straße aus wesentlich größer aussieht als es letztlich ist.
Was ich gelernt habe: Wie sich die Stadt von oben (in diesem Fall vom auf einem kleinen Berg liegenden Fort aus) anhört, wenn aus der Vielzahl an Moscheen gleichzeitig der Adhān, der Aufruf zum Gebet, ertönt.
Was ich wieder machen würde: Im Sur Hotel übernachten - das ist sicherlich das bequemste und sympathischste 1-Sterne Hotel, was ich erlebt habe. Der Mann am Empfang hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Gäste mit ein paar Worten in ihrer Heimatsprache zu begrüßen - und so werde ich mit einem freundlichen Guten Tag begrüßt 🙂