Dialog - Seite 32

Letztes Wochenende war ich mit Frank spontan für einen Kurztrip in Marseille - per TGV ist man von Karlsruhe in etwa 6½ Stunden am Mittelmeer!

Was ich gelernt habe: Wenn man will, geht es irgendwie! Typischerweise traue ich mich nämlich nicht, Französisch zu sprechen; aber irgendwie wurmt mich das. Also habe ich es probiert - und hinbekommen. Es ist vermutlich mehr gestammelt und obendrein sehr unhöflich, weil ich dauernd "s'il vous plaît" am Ende vergesse; aber ich habe den kompletten Dialog in Restaurants und Bars damit bestritten und es kam das heraus, was ich wollte.

Was ich nochmal machen würde: Mich in der frühen Abendsonne am Vieux Port ans Ufer setzen und dem bunten Treiben aus Menschen und Booten zusehen. Abends in Les Buvards gehen und dort Wein, Brot und Käse bestellen.

Auf dem Rückweg in die Stadt erkunde ich den etwas in die Jahre gekommenen, aber immer noch beeindruckenden Bau der Stesen Keretapi, dem ehemaligen Hauptbahnhof von Kuala Lumpur.

Nach dem Abendessen geht's dann zum Flughafen – und zurück nach Hause nach Deutschland. Was für eine Reise!

Der letzte Tag! Ich nehme von der Central Station die Metro bis zur Endstation, den Batu Caves – der wichtigsten hinduistischen Pilgerstätte außerhalb Indiens. Es gibt dort mehrere Höhlen in verschiedenen Größen, jede mit ihrer eigenen Atmosphäre – definitiv einen Besuch wert!

Am Mittwoch steige ich in einen Hop-On-Hop-Off-Bus und lasse mich durch KL fahren. Die Tour führt mich durch Chinatown, Little India, zum Central Market, ins Nationalmuseum, zum Istana Negara (dem Nationalpalast), vorbei am Sultan Abdul Samad Building und der Istana Budaya, zurück zu den Petronas Towers. Von dort laufe ich wieder zum Hotel im Bukit-Bintang-Viertel. So sehe ich ganz schön viel von der Stadt!

Kuala Lumpur erinnert mich ein bisschen an Singapur – aber mit deutlich mehr islamischem Einfluss.

Vom Aussichtsturm aus hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt – auf jeden Fall das Eintrittsgeld wert!

Nach dem Abendessen spaziere ich zum Menara Kuala Lumpur – vorbei an der Jalan Alor, einer Straße voller Streetfood-Stände und Restaurants, in der es richtig lebendig zugeht.

Was ich gelernt habe: Anders als in Thailand gibt es hier keine eigene Schrift: Man kann also alles lesen. Besonders ins Auge stechen einem Wörter wie "Imigresen" (Immigration), "Teksi" (Taxi) und "Restoran" (Restaurant), erstreckt sich aber viel weiter. Diese Lehnwörter sind Überbleibsel der britischen Kolonialzeit, und werden in etwa so gesprochen wie die englischen Originale.

Der Flug kommt am frühen Dienstagmorgen in Kuala Lumpur an. Ich nehme den Zug in die Innenstadt und schlafe im Hotel erstmal den Rest des Jetlags aus. Dann mache ich mich zu Fuß auf den Weg zu den Petronas Towers. Von dort geht's weiter zum KL Tower, den ich mir aber für den Abend vornehme.

Was ich gelernt habe: Einen Weg über die Straße zu finden, auch über sechsspurige Straßen zur Rush Hour. Die Stadt ist nicht wahnsinnig fußgängerfreundlich, und die meisten Fußgängerampeln sind - wenn überhaupt vorhanden - ausgeschaltet oder defekt. Das ganze funktioniert ein bisschen nach dem Motto "Wer wagt, gewinnt". Und wenn man sich einprägt, dass man immer zuerst nach rechts schaut (Linksverkehr!), gewöhnt man sich dran.

Am frühen Nachmittag bin ich wieder in der Innenstadt und entdecke rund um die Flinders Street Station noch ein paar Ecken mehr. Schon nach dieser kurzen Zeit fühle ich mich in der Stadt richtig wohl: Bunt, lebendig, abwechslungsreich. Nicht zu laut, aber trotzdem genug zu tun, Fahrrad- und Fußgängerfreundlich, toller ÖPNV. Sage übrigens nicht nur ich: Melbourne ist seit einigen Jahren immer wieder eine der "most liveable cities" der Welt.