Auf dem Weg halte ich in in Kolmanskuppe. Dort wurden 1908 Diamanten gefunden, und innerhalb kürzester Zeit wurde diese Stadt aus dem Boden gestampft - mitsamt Tante-Emma-Laden, Schlachterei, Eisfabrik, Schule, Krankenhaus, Kegelbahn und Turnhalle. Die Häuser hatten alle fließendes Wasser und Strom, und alle, die hier arbeiteten, wurden steinreich. Der Boom sollte jedoch nur kurz dauern, bereits 10 Jahre später wurden kaum noch Edelsteine gefunden, 1930 wurde die Mine ganz geschlossen. 1956 zogen dann die letzten 4 verbleibenden Einwohnenden fort - seit dem ist die Stadt menschenleer, und der Wüstensand weht in die zerbrochenen Fenster und Türen.
Was ich gelernt habe: Bereits dicht an der Siedlung beginnt auch heute noch das bis an die südafrikanische Grenze reichende Diamanten-Sperrgebiet, zu dem nur Zugang hat, wer für die Minengesellschaft Namdeb arbeitet. Schilder warnen vor empfindlichen Strafen, sollte man das Gebiet betreten. Mitarbeitende werden bei Verlassen geröngt, um den Schmuggel der Edelsteine zu verhindert. Dennoch ist das natürlich einigen Leuten auf kreative Art und Weise gelungen, manche ohne je erwischt zu werden.
Was ich wieder machen würde: Lost Places besuchen! Dieser hier ist ein Open-Air-Museum, man betritt also vollkommen legal für umgerechnet etwa 9€ alle Gebäude, und bekommt eine geführte Tour (wahlweise auf Deutsch oder Englisch), an deren Ende man dann selbst den Rest der verlassenen Gebäude erkundet.