Ich starte ich den Tag noch vor dem Frühstück auf dem "Goat market" in Nizwa. Ein ganz besonderes Erlebnis, wie die Ziegen im Kreis vorbei an interessierten Käufern geführt werden, bis sie jemand ersteigert. Morgen schaue ich mir den Rest des großen Suqs an, nehme ich mir vor. Für heute stehen aber schon zwei Ausflüge an.
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Sultanat Oman Viehmarkt Nizwa
Sultanat Oman Sur






Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg durch den alten Suq von Sur. Seine langen, schattigen Gänge sind morgens noch fast menschenleer. Danach geht es zum Al Ayjah-Leuchtturm, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. In der Bucht liegen Dau-Schiffe zur Reparatur vor Anker. Der letzte Stop auf dem Stadtrungang bildet das Sunaysilah-Fort, was von der Straße aus wesentlich größer aussieht als es letztlich ist.
Was ich gelernt habe: Wie sich die Stadt von oben (in diesem Fall vom auf einem kleinen Berg liegenden Fort aus) anhört, wenn aus der Vielzahl an Moscheen gleichzeitig der Adhān, der Aufruf zum Gebet, ertönt.
Was ich wieder machen würde: Im Sur Hotel übernachten - das ist sicherlich das bequemste und sympathischste 1-Sterne Hotel, was ich erlebt habe. Der Mann am Empfang hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Gäste mit ein paar Worten in ihrer Heimatsprache zu begrüßen - und so werde ich mit einem freundlichen Guten Tag begrüßt 🙂
Sultanat Oman Wadi Shab






Ich fahre von Bidiya aus zurück ans Meer, um das Wadi Shab zu erwandern - ohne Frage eines der schönsten und bekanntesten Wadis im Oman, weiß Sabines Blog. Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch ist man am ersten der 3 Pools angelangt. Von hier aus geht es schwimmend weiter - die wichtigsten Sachen nimmt man in einem wasserfesten Beutel mit, der Rest bleibt mit einer gesunden Portion Vertrauen zurück. Am Ende des dritten Pools schwimmt man durch das kühle Wasser einen kleinen Spalt in eine Höhle hinein, in die ein Wasserfall hinunterfällt.
Was ich gelernt habe: Was passiert, wenn man den Beutel nicht gut zu macht: Alles darin wird nass - bei Midori und dem T-Shirt noch verschmerzbar, für mein Handy und die Kamera bedeutet das allerdings ihr Ende. Auf dem Foto mit Midori sieht man schon ein bisschen Wasser links im Bild, was dann auch das letzte ist. Auf dem Smartphone erscheint noch eine Fehlermeldung, dann ist es ebenfalls aus. Da merkt man schnell was alles daran hängt - doch eins nach dem anderen: Die erste Hürde ist jetzt das Hotel ohne Google Maps zu finden😬. So beginnt eine kleine Odyssee, mich wieder weiterreise-fähig zu machen! Gut, dass ich mittlerweile das arabische Wort für Danke kann: Shukran. Das brauche ich ein paar mal an dem Nachmittag.
Was ich wieder machen würde: Wadis bewandern - und auch schwimmen gehen😉. Die Landschaft dieser Täler ist beeindruckend und der Sprung ins kühle Nass tut nach der Wanderung durch die Mittagshitze gut.
Sultanat Oman Tagesausflug in die Wüste





Nach dem Frühstück starten wir auf eine Tour in die Wüste. Die Fahrt durch die Dünen (das Dune-Bashing) gleicht einer Achterbahn, wir schauen hinab auf Oasen und in ausgestreckte Täler, und halten zum Teetrinken an. Hier geht alles einen langsameren Gang - und man kennt sich. Gegen 12:30 werden wir von einem erstklassigen Mittagessen verwöhnt - vor einigen Jahren war unser Guide Inhaber und Chefkoch eines lokalen Restaurants hier im Ort - das schmeckt man🙂 Später nachmittags fahren wir zurück zum Camp.
Was ich gelernt habe: Es ist erstaunlich, wie viel Grün wir überall sehen! Vor zwei Jahren habe es viel Regen gegeben, und seitdem hat sich hier die Landschaft stark verändert, weiß unser Guide zu erzählen.
Was ich wieder machen würde: Omanische Süßigkeiten essen. Auf dem Rückweg halten wir an einer Bäckerei und dürfen von dem, was es später zum Abendessen gibt, probieren: Kleine Schokoladen- und Datteltörtchen, und kleine Stangen aus frittiertem Teig mit süßer Füllung, die (wenn ich das richtig nachgesehen habe) Lokhemat heißen.
Sultanat Oman Sarmadi Desert Camp




Das Sarmadi Wüstencamp befindet sich einige Kilometer von Bidiyah in die Rimal Al Wahiba hinein. Im Camp spürt man die beduinische Kultur - von der Innenausstattung der Schlafzelte über die mit Teppichen ausgelegten Unterstände, wo wir nachmittags arabischen Tee, Kaffee und Datteln bekommen bis hin zum ausgedehnten Abendessen.
Was ich gelernt habe: Wie es sich anfühlt, ein Kamel zu reiten - vor allem, wenn es laut vor sich hin röhrend seinen Unmut zur Verstehen gibt und dem Kamelführer nur bedingt zuhört😬 Beweisfotos gibt es, eventuell halte ich sie aber unter Verschluss🙃
Was ich wieder machen würde: Hier eine Nacht verbringen! Die Ruhe der Wüste, die beeindruckende Landschaft, der atemberaubende Sonnenuntergang, die gemütlichen Zelte und die Gastfreundschaft der Leute laden zur Wiederholung ein. Das Camp und seine Gastgeber haben sich ihre 9+ Bewertung auf Booking redlich verdient.
Sultanat Oman Ortskern Al Ashkharah
Auf dem Weg vom südlichen Ende des Dünen-Highways zur Al Wahiba-Wüste, wo ich zwei Nächte in der Wüste übernachten werde.
Sultanat Oman Madschlis al-Dschinn





Statt Wadi-Wandern also die Versammlungshöhle der Dschinn - ein etwa 20 Kilometer langer Abstecher von der Haupstraße hört sich okay an, denke ich. Bereits nach weigen Kilometer weicht allerdings der Asphalt einer Schotterpiste, die sich steil und steinig in Serpentinen die Berge hinaufwindet - mehr als 15 km/h im Durchschnitt schafft man dort nicht.
Was ich gelernt habe: Das Innere der Höhle ist nur dann besuchbar, wenn man vorher eine schriftliche Genehmigung einholt und ein professionelles Team engagiert, was einen dann abseilt - auf eigene Faust gibt's hier im Grunde nur das Einstiegsloch der bis zu 120 Meter hohen Höhle zu betrachten. Stand sogar in den Google-Rezensionen, die ich natürlich im Eifer des Gefechts nicht gelesen habe. Das ist die Kehrseite meiner spontanen Entscheidungen🤦!
Was ich wieder machen würde: Einen Wagen mit Allrad-Antrieb mieten, um damit auch solche Ziele erreichen zu können. Das kostet zwar doppelt so viel, aber ohne dieses Feature bleiben einem manche Orte verschlossen.
Sultanat Oman Route 17 - der Dünen-Highway




Von Maskat aus fahre ich über das östliche Hadschar-Gebirge bis zum östlichsten Punkt des Landes bei Al Hadd, von wo aus es dann südlich Richtung Al Ashkarah geht, immer der Route 17 folgend. Unterwegs mache ich beim Hawiyyat Nadschm (Bimmah Sinkhole) halt. Lonely Planet kürt die Route zu einem der besten Road Trips in Oman.
Was ich gelernt habe: Wie schon die letzten Tage in der Stadt wird auch außerhalb eher langsamer gefahren als erlaubt. Das als Autobahn ausgebaute erste Stück von Maskat bis Sur säumen alle paar Kilometer Radarfallen, und der Reiseführer weiß zu berichten, dass auf Verstöße gegen das Tempolimit hohe Strafen stehen.
Was ich wieder machen würde: Dort entlang fahren - und diesmal auch beim Wadi Shab zum Wandern halten. Ich entscheide mich für eine (wie sich herausstellt zeitintensive) Alternative - siehe nächstes Kapitel. So versinken die letzten Kilometer des Dünen-Highways schon im Dunkeln, als ich in Al Ashkharah ankomme.